Die legendäre Fahrzeugmarke „Ferrari“ ist vor allen Dingen für die Fertigung von leidenschaftlichen Sportwagen bekannt. Doch nun bringt Firmen-Chef Luca di Montezemolo, der ebenso Präsident der privaten Eisenbahngesellschaft „Nuovo Trasporto Viaggiatori (NTV)“ ist, die stolze Summe von 650 Millionen Euro ins italienische Bahngeschäft ein. Mit Unterstützung weiterer Partner soll die Investition sogar eine Milliarde Euro betragen. Für das Geld werden insgesamt 25 üppig ausgestattete Hochgeschwindigkeitszüge des Herstellers „Alstom“ beschafft, die bereits kurz nach Ostern auf den Bahnstrecken Italiens unterwegs sein sollen.
„Wir wollen die Liberalisierung der Hochgeschwindigkeitsnetze nutzen und haben das teuerste und ambitionierteste Privatprojekt in Italien der vergangenen zehn Jahre angestoßen“, so di Montezemolo gegenüber der „SZ“. Die leuchtend roten Hochgeschwindigkeitsbahnen des Typs „AGV“ sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 360 km/h konzipiert – das italienische Schienennetz jedoch nur auf maximal 300 km/h ausgelegt. Die Züge sollen zunächst auf den Strecken Mailand – Neapel, Neapel – Venedig und Turin – Mailand eingesetzt werden. Nach derzeitiger Planung des Ferrari-Bosses könnten bereits wenig später weitere Verbindungen bis nach Österreich und Deutschland folgen. „Von Mailand und Venedig nach München oder nach Wien – das wäre phantastisch“, sagt di Montezemolo.
Dabei setzt der Investor nicht nur auf einen schnellen Transfer zwischen den Großstädten, sondern legt einen weiteren Schwerpunkt auf den Komfort der Fahrgäste. „Wir haben das beste italienische Essen an Bord, ein tolles Kino, einen Waggon fürs Relaxen. Solche Züge haben Sie noch nicht gesehen.“
Fotos © .Italo Treno – NTV S.p.A. | Flickr.com & Il Fatto Quotidiano | Flickr.com